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leer Ausführungen zum Entwurf

Die Erscheinung des Fahrzeugs wird durch formelle Eigenschaften statt durch technische Besonderheiten geprägt. So teilt es abgesehen vom Einsatz eines Elektromotors und der mittigen Sitzposition des Fahrzeugführers die typischen Funktionseigenschaften eines durchschnittlichen Klein(st)wagens. Der Elektromotor mit seinem Vorwärts- und Rückwärtsgang bietet jedoch Fahreigenschaften besonderer Art. Die zügige Beschleunigung auf bis zu 130km/h bei einem sehr geringen Motorgeräuschaufkommen sollten in dem Entwurf formellen Ausdruck finden.

 

Es galt also schnelles Reaktionsvermögen, hohes Aktionspotential und von konzentrationsartiger Ruhe begleiteten Fahrtwillen über die Gestalt des Fahrzeuges wiederzugeben. So soll es jederzeit die Lust zu fahren vermitteln oder gefahren zu werden, ähnlich einem Kind, das kurz vor dem lang ersehnten Moment steht ein Weihnachtsgeschenk öffnen zu dürfen, oder dem Wasser im Gartenschlauch, das darauf drängt vom Daumen befreit zu werden.

 

Ein Kurzstreckenläufer in Tiefstartposition vereint diese Eigenschaften in sich, so dass jene dynamische Gliedmaßenkonstellation prädestiniert ist, die formelle Grundlage für die Gestalt des Fahrzeugs zu bestimmen. Dem entsprechend zeichnet sich im Entwurf der vordere Teil des Schwellerbereichs durch eine Wölbung ab, die nach hinten hin abklingt. Sie stellt, verglichen mit des Läufers Haltung, den Freiraum dar, der durch die am Boden aufgesetzten Arme, den gebeugten Rumpf und das kniende Bein umgrenzt wird. An dieser Stelle ist der Fahrzeugboden tailliert mit einem Radius ähnlich dem einer Badewanne. Dieser Radius verkleinert sich kontinuierlich zum hinteren Ende des Schwellerbereiches hin.

 

Am Heck findet sich eine Abstufung, die Bezug nehmend auf den Kniekehlenbereich des Läufers in Startposition angelegt ist. Sie bietet neben der Vervollständigung der angedachten formellen Wirkung für den Anwender die Möglichkeit für ein kurzes Verweilen in Sitzposition - was sich jedoch vornehmlich auf den Zielgruppenbereich der Jugendlichen bezieht. Da das Führen des Fahrzeuges schon im Alter von 16 Jahren genehmigt ist, stellen sich Jugendliche sicher als starke Interessentengruppe dar. Aufgrund seiner Größe, der Reichweite von ca. 300 km und der Bedienerfreundlichkeit dürfte sich das Fahrzeug in allen Altersgruppen großer Beliebtheit erfreuen, da es sich auch hervorragend für Arbeitswege und Einkäufe eignet.

 

Der angestrebte Leichtigkeitseindruck soll durch den Einsatz verhältnismäßig großer Fensterflächen, die sich von der Frontscheibe her bis über das Dach erstrecken und glänzender bzw. spiegelnder Lackierung erreicht werden. Eine Eloxierung der Karosserieflächen bringt diesen Effekt. Der Bereich des taillierten Schwellerabschnittes wird hierdurch einmal mehr aufgelöst, da durch die Reflexion des Untergrundes das Fahrzeug hier weniger körperhaft erscheint. Auch Tageslichtreflexion in Richtung Untergrund, die durch den spiegelnden - gerundeten Schweller möglich sind, verringern die Schattenfläche unter dem Fahrzeug. Dadurch entsteht der Eindruck einer Loslösung vom Untergrund. Der Einsatz solcher spiegelnden - metallisch wirkenden Flächen untermalt zusätzlich gut den Elektrocharakter des Fahrzeugs.

 

Die Frontscheibe prägt die Erscheinung erheblich, da ihr Ansatz sehr tief liegt. Die A-Säule ist nach außen hin nicht direkt sichtbar. Sie liegt hinter einer Naht zwischen der gekrümmten Frontscheibe und deren seitlicher Fortführung bis zum Türrahmen hin. Die Naht hat neben Spannungsentlastung gegenüber einer gekrümmten Gesamtglasfläche den Effekt einer dezenten Akzentuierung des Übergangs von Front- zu Seitenfläche. Eine weitere Naht findet sich am oberen Ende der Frontscheibe, wonach die Dachfläche bis zum Heck hin aus der Länge nach gekrümmten Glas besteht. Die Hecktür ist nahezu gänzlich mit Glas verkleidet, so dass die obere Hälfte des Fahrzeuges bis auf den Rahmen lichtdurchlässig ist. Dabei sollen Möglichkeiten der Durchblickverdichtung z. B. durch Glastönung oder Sonnenrollos bestehen. Diese Transparenz ermöglicht vor allem zum Dach hin erhebliche Sichtfreiheit, was den Fahrkomfort besonders für Mitfahrer bereichert bzw. die Brisanz des verhältnismäßig kleinen – unter Umständen beengenden Innenraums lindert.

 

Auch äußerlich prägt der verstärkte Einsatz von Glas die Erscheinung, die optische Gewichtsverringerung begünstigend, da der Fahrzeuginnenraum heller erscheint und die rigorose Abgrenzung – verglichen mit einem lichtdichten Dach – stark entkräftet wird. So stellt sich der solide Fahrzeugkörper nur bis auf ca. halbe Höhe der Seitentür dar. Die glänzenden, ebenmäßigen Glasflächen sollen außerdem den Eindruck von Hochwertigkeit und Sauberkeit vermitteln und so den umweltfreundlichen Charakter verbildlichen.

 

Um ein entsprechend ausgewogenes Verhältnis zwischen durchsichtigem und geschlossenem Teil des Fahrzeuges zu erreichen, verschiebt sich die Grenze zwischen diesen Teilen zu Gunsten der Scheibenflächen. Dies hat zur Folge, dass die Seitenfenster nur zu ca. 75% geöffnet werden können. Außerdem verhindert die Form der Tür, die unter Anderem dem kurzen Radstand geschuldet ist, ausreichend Stauraum für das Fenster. Infolge dessen ist die Scheibe zur Front hin verkürzt, was durch die Seitenspiegelaufnahme kompensiert wird. Die Aufnahme tangiert die Grenzlinie zwischen Scheiben und Karosserieteil und fügt sich so in die Gesamtseitenerscheinung des Fahrzeuges ein.

 

Die Rückbeleuchtungselemente sind längs bis zum Dach hin angeordnet, um bei Dunkelheit den Fahrzeugumriss erkennen zu lassen. Die Beleuchtung vorn liegt hinter der Frontscheibe, so dass die Frontansicht Schlichtheit vermittelt. Einen prägenden Akzent bildet hier ein Absatz, der auf den Seitentürflächen abklingt. Er umfasst den Motorraum und gibt der lang gezogenen Frontscheibe genügend formellen Halt gibt. Seine Führung in der Seitenansicht folgt dem Prinzip, welches vom Fahrzeugboden her angestimmt wird und steht so als drittes charakterisierendes Merkmal.

 



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